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Franz von Suppé Requiem

by Sandy on Oktober 29th, 2023

Franz von Suppé Requiem: Eine Wiederentdeckung des Komponisten und seines Meisterwerks

 

Franz von Suppé, vielen als „Vater der Wiener Operette“ bekannt, ist für seine lebhaften und mitreissenden Bühnenwerke berühmt. Doch nur wenige kennen sein weniger bekanntes Werk, das Requiem in D-Moll. Dieser Artikel widmet sich Franz von Suppé, seiner erstaunlichen musikalischen Vielseitigkeit und seinem Requiem, das oft im Schatten seiner operettistischen Werke steht.

 

(https://pixabay.com/photos/stage-curtain-theatre-theater-1248769/)

 

Franz von Suppé: Ein Multitalent der Musikwelt

Franz von Suppé, geboren am 18. April 1819 in Dalmatien (heute Kroatien), und gestorben am 21. Mai 1895 in Wien, war ein österreichischer Komponist und Dirigent des 19. Jahrhunderts. Sein Vater war belgischer Herkunft, seine Mutter stammte aus Kroatien, und er selbst wuchs in einer multikulturellen Umgebung auf, die seine spätere musikalische Vielseitigkeit beeinflusste.

 

Suppé studierte Musik in Wien und Paris und begann seine Karriere als Kapellmeister in verschiedenen Theatern. Bald machte er sich einen Namen als Operettenkomponist und schuf eine Reihe von erfolgreichen Werken, darunter „Die schöne Galathee“ und „Leichte Kavallerie“. Seine Operetten zeichnen sich durch ihre eingängigen Melodien, lebhafte Rhythmen und humorvolle Handlung aus, die das Publikum begeisterten.

 

Obwohl Suppé vor allem für seine Operetten bekannt ist, komponierte er auch eine beträchtliche Menge von ernsthafter Musik, darunter Sinfonien, Ouvertüren und Kammermusik. Eine seiner bemerkenswertesten Kompositionen in diesem Bereich ist sein Requiem in D-Moll.

Das Requiem in D-Moll von Franz von Suppé

 

Das Requiem in D-Moll von Franz von Suppé ist eine bemerkenswerte musikalische Arbeit, die oft übersehen wird. Es wurde 1855 komponiert und ursprünglich für Solisten, Chor und Orchester geschrieben. Das Werk ist in fünf Sätze unterteilt und folgt der traditionellen Struktur eines Requiems.

1. Introitus

Der erste Satz, das Introitus, beginnt mit einem majestätischen Chor, der die Worte „Requiem aeternam dona eis, Domine“ (Gib ihnen ewige Ruhe, o Herr) singt. Dieser Abschnitt vermittelt eine feierliche und ernsthafte Stimmung und setzt den Ton für das gesamte Werk.

2. Kyrie

Das Kyrie, der zweite Satz, ist ein Gebet um Barmherzigkeit und Gnade. Es ist von einem ruhigen und kontemplativen Charakter geprägt und zeigt Suppés Fähigkeit, emotionale Tiefe in seiner Musik auszudrücken.

3. Dies Irae

Der dritte Satz, Dies Irae (Tag des Zorns), ist ein dramatischer Höhepunkt des Requiems. Hier wird die Angst vor dem göttlichen Gericht und der Hölle ausgedrückt. Suppé verwendet kraftvolle Chöre und ein beeindruckendes Orchester, um die Intensität dieses Moments zu vermitteln.

4. Offertorium

Das Offertorium, der vierte Satz, ist ein ruhigerer Abschnitt, der das Opfer des Heiligen Abendmahls darstellt. Hier kommt die melodische Begabung von Suppé besonders zum Ausdruck, da er eine zarte und ergreifende Musik schafft.

5. Sanctus

Der letzte Satz, Sanctus, ist ein Lobgesang auf die Heiligkeit Gottes. Hier erreicht das Werk seinen spirituellen Höhepunkt, und der Chor singt mit grosser Erhabenheit und Hingabe.

(https://pixabay.com/photos/metz-france-opera-theatre-interior-86226/)

 

Die Rezeption und Bedeutung des Requiems

Obwohl das Requiem in D-Moll von Franz von Suppé von Musikwissenschaftlern und -liebhabern geschätzt wird, ist es im Vergleich zu den berühmteren Werken anderer Komponisten eher unbekannt geblieben. Dies könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass Suppé hauptsächlich für seine leichten und unterhaltsamen Operetten bekannt ist, während das Requiem einen ernsteren Ton anschlägt.

 

Dennoch verdient dieses Werk mehr Aufmerksamkeit. Es zeugt von Suppés bemerkenswerter Vielseitigkeit als Komponist und zeigt, dass er in der Lage war, sowohl ernsthafte als auch unterhaltsame Musik zu schaffen. Das Requiem ist eine eindringliche und gefühlvolle Komposition, die die Tiefe von Suppés musikalischem Talent unterstreicht.

 

In den letzten Jahren gab es Bemühungen, das Requiem von Franz von Suppé wiederzuentdecken und aufzuführen. Viele Orchester und Chöre haben das Werk in ihr Repertoire aufgenommen, und Musikliebhaber haben die Gelegenheit, diese bewegende Komposition live zu erleben.

Fazit

Franz von Suppé mag vor allem als Meister der Wiener Operette in Erinnerung bleiben, aber sein Requiem in D-Moll ist ein beeindruckendes Zeugnis seiner vielseitigen musikalischen Begabung. Dieses Werk, das oft im Schatten seiner leichten Bühnenwerke steht, verdient mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit. Es ist eine ergreifende und spirituelle Komposition, die die Fähigkeit von Suppé zeigt, tiefgehende Emotionen und ernsthafte Themen in seiner Musik auszudrücken. Es ist Zeit, dieses Requiem als das bedeutende Werk anzuerkennen, das es ist, und die musikalische Vielseitigkeit von Franz von Suppé in ihrer vollen Pracht zu geniessen.

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